Pressemitteilung der AGDF: Freiwilligendienste brauchen weiterhin finanzielle Hilfen

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat vor gravierenden Folgen für die Internationalen Freiwilligendienste gewarnt, sollten die entsprechenden Haushaltsmittel des Bundes für diese Arbeit gekürzt werden. „Der Erhalt der internationalen Freiwilligendienste ist eine Investition in die Zukunft. Ohne das Engagement derjenigen, die sich geprägt durch ein Freiwilliges internationales Jahr, sensibilisiert für die Probleme in der Welt, mit einer erweiterten Perspektive und interkulturellen Erfahrungen für eine bessere Welt einsetzen, ginge viel verloren“, betont AGDF-Geschäftsführer in einem Rundschreiben an die Mitglieder des Friedensverbandes.

Nach Ansicht des AGDF-Geschäftsführers befinden sich die internationalen Freiwilligendienste aktuell in einer tiefen Krise: „Die COVID-19-Pandemie hat ihre tiefen Spuren hinterlassen, finanziell, bei Partnerorganisationen. Es gibt weniger Ehemalige, die sich engagieren, deutlich mehr neue Freiwillige mit psychischen Problemen und daraus folgend einem höheren Betreuungsaufwand“, so Gildemeister.

Die Zivilgesellschaft befinde sich weltweit unter Druck durch Kriege und andere Krisen, massiv steigende Kosten, Schwierigkeiten, neue Mitarbeitende zu den vergleichsweise niedrigen Gehältern zu finden, tendenziell sinkende Einnahmen durch Spenden, kirchliche Mittel und die staatlichen Förderprogramme, unterstreicht der Geschäftsführer in seinem Schreiben an die AGDF-Mitglieder. Und er kritisiert: „Die Haushaltsmittel des Bundes fließen aber in andere Titel, in die Verteidigung, in Notfonds gegen steigende Energiepreise. Doch die Budgets für nationale wie internationale Freiwilligendienste drohen ab 2024 erheblich gekürzt zu werden.“ Damit sei es ungewiss, ob die dringend erforderliche Erhöhung der Förderung je Freiwilligenmonat erfolge, befürchtet Gildemeister.

Dies hätte aber massive Konsequenzen für die Freiwilligendienste, warnt er. „Das bedeutet, dass erste Träger aussteigen, andere müssen erhebliche Einschnitte vornehmen, die sich auf die Qualität, Quantität und Zugangsvoraussetzungen ihrer Programme auswirken werden“, befürchtet der AGDF-Geschäftsführer. Darum sei es wichtig, dass die Bundesregierung hier die entsprechenden und auch dringend benötigten Mittel für eine nötige Förderung der Freiwilligendienste auch über das nächste Jahr hinaus bereitstelle und diese wichtige Arbeit im In- und im Ausland damit auch würdige, fordert Jan Gildemeister.

Kontakt: Jan Gildemeister, Tel. 0228/24 999-13
Bonn, 2. November 2022/dj